175 years Lindt & Sprüngli
35 Création — 175 Jahre Schokoladengeschichte C Als einer der wenigen grossen Schokoladenhersteller stellt Lindt &Sprüngli von «Bean- to-Bar» her. Dies beginnt mit dem Einkauf der Kakaoboh- nen, läuft über die Herstellung der Kakaomasse in eigenen Pro- duktionsanlagen und reicht bis zur Verarbeitung von Schokolade. Eine Ausnahme bildet hier Russell Stover, die Schokolade und Schokoladenerzeugnisse zukauft. Für die Qualität und den Geschmack von Scho- kolade ist der verwendete Kakao entscheidend, da- her beginnt bereits beimKakao der hohe Anspruch, den Lindt&Sprüngli an die verwendeten Rohstoffe und deren späterer Verarbeitung stellt. Kakaobohnen aus den Herkunftsländer Ghana, Ecuador, Madagaskar, der Dominikanischen Republik und Papua-Neuguinea, die Teil des Lindt &Sprüngli Farming Program sind, werden eingekauft. Zu Beginn steht und fällt alles mit der Auswahl der richtigen Kakaobohnen. Denn je nach Herkunft hat jede Kakaosorte ganz vielfältige in- tensive Aromen. Nur qualitativ hochwertige Boh- nen werden schliesslich via Schiff und anschlies- send per Bahn und LKW in die eigenen Kakao- massewerke in die Schweiz, Frankreich und die USA transportiert. Aber es gehört noch viel mehr dazu, Premium- Schokolade herzustellen, denn jeder einzelne Schritt in der Herstellung beeinflusst die Qualität der Schokolade. Nach nochmaligen Qualitätstests kommen die Bohnen in die Verarbeitung. Für die Rezepturen werden spezielle Kakaobohnenmischungen aus verschiedenen Ursprungsregi- onen verarbeitet. Die fein ab- gestimmten Mischungen ma- chen später das Aroma der Schokolade aus. Die Bohnen werden gerei- nigt, aufgebrochen und von ih- rer Schale entfernt. Es bleibt schliesslich der Kakaobruch übrig, die sogenannten Nibs, die nach einem spe- ziellen Verfahren geröstet werden, bei dem die Temperatur und die Röstdauer perfekt aufeinander abgestimmt sind. Im Gegensatz zur Röstung gan- zer Bohnen ermöglicht die Röstung der Nibs ein gleichmässigeres und feineres Röstaroma. Nach dem Rösten wird der Kakao zerkleinert. Hierbei entsteht durch Druck und Wärme eine flüssige Kakaomasse, die jedoch noch recht bitter ist. Der Masse werden nun je nach Rezeptur Ka- kaobutter, Milch, Zucker und weitere Zutaten hin- zugefügt, und dann wird sie auf grossen Walzwer- kenauf diekleinstmöglichePartikelgrössegemahlen. Im Anschluss wird die Kakaomasse in der Con- che durch intensives Rühren erwärmt, und die Kakaobutter legt sich um jedes kleinste Partikel. Bis heute ist die Erfindung von Rodolphe Lindt, die über die Jahrzehnte weiterentwickelt wurde, der entscheidende Herstellungsschritt. Die Kakao masse verliert unerwünschte bittere Aromen und der samtige, feine Schmelz entsteht. In der nachfolgenden Herstellung folgen weitere Zutaten von hoher Qualität wie beispielsweise Hasel- nüsse oder Mandeln. Es wird grossen Wert darauf gelegt, das köstliche Aroma nach dem Rösten zu wahren. Daher werden die Nüsse bei Lindt&Sprüngli selbst geröstet und schnellstmöglich verarbeitet. Aus der zarten Schokoladenmasse entsteht nun die Produktwelt von Lindt&Sprüngli. Aktuell wer- den weltweit weit über 2500 Produkte – von Lindor Kugeln, Excellence Schokoladentafeln, Pralinés, dem Goldhasen, Ghirardelli Squares, Russell Sto- ver Pralinés, Küfferle Schokoladenschirmchen bis zu Hofbauer Pralinés – mit viel Liebe zum Detail hergestellt. Die Designteams schaffen eine un- glaubliche Vielfalt an anspruchsvollen Designs, um Konsumenten immer wieder zu begeistern. Für Lindt &Sprüngli ist die Herstellung von «Bean-to-Bar» die Basis für eine nachhaltige und rückverfolgbare Kakaolieferkette und damit von Anfang an eine Verantwortung, die wir selber übernehmen möchten. Das Cocoa Center in Olten in der Schweiz ist das grösste Kakao- massewerk der gesamten Lindt&Sprüngli Gruppe und versorgt alle europäischen Produktionsstätten mit der eigenen Lindt Kakao- masse. Unglaubliche 150 Tonnen Kakaomasse entstehen täglich in Olten. Überdies stellt Lindt &Sprüngli noch in Oloron in Frankreich und in Stratham in den USA Kakaomasse für Lindt her. In den USA produziert auch Ghirardelli von «Bean-to-Bar» und hat ein eigenes Kakaomassewerk in San Francisco. Kakao in seiner rein- sten Form Nach der Entfernung der Schale bleiben die sogenannten Kakao-Nibs übrig, kleine Bruchstücke aus fermentiertem und getrocknetem Kakao.
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